НОВОСТИ      12.12.2024

Alexei Alexandrowitsch Strauss

Alexei Alexandrowitsch Strauss wurde am 10. Mai 1924 in der Stadt Wladimir geboren. Strauss war ein direkter Nachkomme der Deutschen. Sein eigener Großvater – Strauss Robert Ioganowitsch kam Ende des 18. Jahrhunderts nach Russland. Seit seiner Kindheit hat Alexei die Traditionen und Bräuche des deutschen Volkes dank der Erziehung seines Vaters und des Einflusses seines Großvaters in sich aufgenommen.
Im Jahre 1953 wurde sein Vater – Strauss Alexander Robertowitsch – Historiker und Pädagoge, verhaftet und wegen antisowjetischer Agitation gemäß dem Artikel 58-10 angeklagt und in Kolyma während der Massenerschießungen politischer Gefangener vom 10. bis zum 16. Juli 1938 erschossen. Seit dieser Zeit wurde Alexei Strauss für viele Jahre zum Sohn des „Volksfeindes“.
Zusammen mit seinem Volk erlebte er alle Bitterkeit und die Folgen von Völkermord und Repression. Vor dem Krieg studierte er an der Palekher Kunstschule. Es kann sein, dass die Welt in Alexei einen herausragenden Künstler verlor, aber der Krieg brach alle seine Hoffnungen, alle Träume.
Wie Hunderttausende gleichaltrige Deutsche wandte sich Alexei mehrmalig an das Militärkommissariat. Und anstatt ihn an die Front zu rufen, wurde der junge Mann in betrügerischer Absicht in ein Konzentrationslager geworfen.

Seit 1994 war Alexei Strauss Mitglied des Volksrats der Deutschen Kirgisistans, arbeitete als Vorsitzender des Stiftungsrates der Trudarmisten und Opfer politischer Repressionen. Auf dem zweiten Kongress der Trudarmisten in Moskau wurde er zum Vizepräsidenten des Internationalen Fonds zur Förderung der Rehabilitation und Hilfe für die Opfer des Stalinismus und der Trudarmisten gewählt. Durch seine Aktivitäten wurden Hunderte deutsche Trudarmisten und Sondersiedler in Kirgisistan rehabilitiert.
Seit 1996 beschäftigte sich Alexei Strauss mit literarischer Arbeit, schrieb Romane, Novellen, Erzählungen und war Mitglied des Schriftstellerverbandes der Kirgisischen Republik.
1997 erschien das Buch „Zeugnisse von Verbrechen“, das auf der Grundlage von Archivdokumenten über die Geschichte der Deutschen Kirgisistans zusammengestellt wurde, die von 1917 bis 1956 den Repressionen ausgesetzt wurden. In den letzten 5 Jahren hat er ein einzigartiges Material für die Veröffentlichung des „Erinnerungsbuches“ der Deutschen Kirgisistans gesammelt. Leider hatte Alexei Alexandrowitsch Strauss nicht geschafft, seine Arbeit zu beenden. Im April 2001 hörte sein Herz auf zu schlagen.

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