НОВОСТИ      26.03.2025

Der Zerfall der UdSSR und das Schicksal der Deutschen Kirgisistans

Zeitenwende und Kriese

Der Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 war ein Schlüsselmoment für alle Völker der ehemaligen UdSSR, einschließlich der Deutschen Kirgisistans. Die Wirtschaftskrise, politische Instabilität und soziale Unruhen haben das Leben Zehntausender Menschen beeinträchtigt. Viele Deutsche verließen, ebenso wie Vertreter anderer Völkern, das Land auf der Suche nach einem besseren Leben.

Schicksal der deutschen Dörfer in Kirgisistan

Luxemburg, Friedenfeld, Roth Front – das sind die Namen der einst wohlhabenden deutschen Dörfer in den Vororten von Bischkek. Hier lebten Deutsche in kompakten Gemeinschaften, gründeten erfolgreiche landwirtschaftliche Betriebe und entwickelten die Wirtschaft der Region. Eine prominente Persönlichkeit, die in der Geschichte der Deutschen Kirgisistans eine wichtige Rolle spielte, war Jakob Jakowlewitsch Wacker.

Die Lebensgeschichte von Jacob Wacker spiegelt alle Nöte wider, die deutsche Siedler ertragen mussten: die Verhaftung seines Vaters zur Zeit Stalins, das Stigma als „Volksfeind“, Zwangsarbeit in Sibirien und schließlich die Sonderumsiedlung nach Kirgisistan. 1946 kam er in das Dorf Luxemburg, wo er später Vorsitzender der Kolchose „Trud“ wurde und diese 30 Jahre lang leitete.

Unter seiner Leitung entwickelte sich die Kolchose zu einem erfolgreichen landwirtschaftlichen Betrieb, der zu einem der fortschrittlichsten in der Republik wurde. Dank der Arbeit der Umsiedler wurden in Luxemburg neue Häuser, Schulen, Krankenhäuser und Produktionsanlagen gebaut. Nach der Zerfall der UdSSR verfiel die Kolchose jedoch und Wacker selbst verließ Kirgisistan und zog nach Deutschland, wo er kurz darauf starb.

Auswanderung und Verluste

Seit Mitte der 1980er Jahre setzte eine Massenauswanderung der Deutschstämmigen aus Kirgisistan ein. Die wichtigste Auswanderungsregion war Deutschland. Den Deutschen, die in der UdSSR ihren Status als „unzuverlässig“ verloren hatten, wurde die Möglichkeit gegeben, in ihre historische Heimat zurückzukehren. Aber es kam mit großen Herausforderungen: Viele mussten sich an ein neues Leben gewöhnen, eine neue Sprache lernen und Arbeit finden.

Trotz der Auswanderung ist der Beitrag der Deutschen zur Entwicklung Kirgisistans kaum zu überschätzen. Sie haben ihre Spuren in Wirtschaft, Kultur, Architektur und Wissenschaft hinterlassen. Heute wird ihr Andenken in den Namen von Dörfern, in Zeitzeugenberichten und in wissenschaftlichen Arbeiten bewahrt. Im nächsten Artikel werden wir mehr über prominente Deutsche berichten, die einen bedeutenden Beitrag zur Geschichte Kirgisistans leisteten und ein kulturelles und wissenschaftliches Erbe hinterließen.

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