Lyudmila Moldalieva ist Theaterkritikerin und Lehrerin, deren Lebensweg eng mit dem Theater, ihrer Familiengeschichte und einer tiefen Bindung zu ihrer Heimat verbunden ist. 1956 wurde sie in einem Konzentrationslager geboren und alle Strapazen des Lagerlebens, die ihre Familie ausgesetzt wurde, haben sie unglaublich stark und bewusst gemacht.
Zunächst arbeitete sie als Beleuchterin in einem Theater, doch ihre Liebe zur Bühne war stärker und mit der Zeit wurde sie zu einer echten Expertin der Theaterkunst. Ljudmila sah Tausende von Aufführungen, schrieb aber nur Kritiken über diejenigen, die ihr Herz berührten – das macht ihre Perspektive so lebendig, ehrlich und authentisch.
Die Familiengeschichte prägt Lyudmila: Ihre Mutter verbrachte Jahre in einem Lager, um andere zu beschützen. Dieses Verantwortungsbewusstsein, ihre Widerstandsfähigkeit und ihr Erinnerungsvermögen spiegeln sich in allen Werken ihrer Tochter wider. Lyudmila versteht es, Erinnerungen zu bewahren und in ihre Kunst einfließen zu lassen. Sie zeigt, dass die Vergangenheit nicht vergessen, sondern erinnert und weitergegeben werden sollte.
Sie hat mehrere Bücher geschrieben: „Szene, Szene, Szene“ über die Volkskünstlerin Nazira Mambetova; „Ich bin Kirgisin!“, das eine Familiengeschichte und persönliche Erinnerungen miteinander verwob, und noch eine weitere, wo Theaterkritik, Prosa und Publizistik zu einer lebendigen Geschichte über Leben und Kultur zusammengefügt sind. Jedes Buch ist ein kleines Universum der Emotionen und der Menschheitsgeschichte.
Lyudmila verbindet verschiedene Kulturen: deutsche Familientraditionen und kirgisische Bräuche. Sie ist stolz auf ihre komplexe Identität, versteht den Wert ihres Hintergrundes und ihrer Heimat, fühlt sich zwei Völkern zugehörig und ist in der Lage, dieses Gefühl durch ihre Bücher und Vorträge an andere weiterzugeben.
Ihre Reisen nach Deutschland, die Erinnerungen an ihre Mutter geben ihr die Erkenntnis, dass Heimat nicht nur ein Ort, sondern eine Quelle von Kraft und Identität ist. Lyudmila lehrt uns, dass man nur durch die Liebe zu seinem Hintergrund wirklich man selbst werden kann.
Sie macht Theater lebensvoll, Geschichte erlebbar und Erinnerung zu einem integralen Bestandteil der Kunst. Ihr Weg zeigt, dass es möglich ist, die Vergangenheit zu bewahren, die Heimat zu lieben und gleichzeitig die Gegenwart zu gestalten und andere zu inspirieren. Lyudmila Moldalieva ist ein Beispiel für Stärke, Widerstandsfähigkeit und Kreativität, das nie vergessen wird.
