Küche der Wolgadeutschen: Traditionen und Geschmäcker, die von Generation zu Generation weitergegeben werden

Die Geschichte der Wolgadeutschen reicht mehr als zwei Jahrhunderte zurück. Die Siedler aus verschiedenen Regionen Deutschlands, die im 18. Jahrhundert auf Einladung Katharinas II. ankamen, brachten Sprache, Kultur und natürlich kulinarische Traditionen mit. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Küche der Wolgadeutschen zu einem besonderen Phänomen – einer Kombination deutscher Hintergrund und lokalen Produkten, die in Russland erhältlich waren.

Das Hauptmerkmal dieser Küche ist Einfachheit und Nährwert. Unter den Bedingungen des Dorflebens musste das Essen sättigend sein, um Kraft für harte Arbeit zu geben. Die Grundlage der Ration bildeten Brot, Fleisch, Kartoffeln, Kohl und Milchprodukte.

Die Wolgadeutschen waren als hervorragende Bäcker bekannt. In jedem Haus wurde Roggen- und Weizenbrot, Brötchen und Kuchen gebacken.. Besonders stolz waren sie auf den Kirschawai, ein Festtagsbrot mit Butter, Eiern und Milch.

Fleisch wurde in verschiedenen Formen gegessen: gebraten, gedünstet, geräuchert. Hausgemachte Würstchen waren sehr beliebt. Das Gericht Rülada (mit Zwiebeln, Speck und Gurke gefüllte Rinderroulade) wurde zur Tradition. Es wurden auch Schnitzel, Koteletts und geschmortes Schweinefleisch mit Kohl zubereitet.

Suppen waren einfach, aber lecker. Es gab Kartoffelsuppe, Suppe mit Knödeln oder Nudeln. Kalte Milchsuppen waren oft als Rettungsmittel bei heißem Wetter.

Diese Produkte wurden zu den „Königen der Tafel“. Aus Kartoffeln wurden Kartoffelpüree, Aufläufe und Knödel gemacht. Kohl wurde für den Winter gesäuert, mit Fleisch gekocht oder in Kuchen gebacken.

Die Wolgadeutschen waren berühmt für ihr süßes Gebäck. Sie machten Kuchen mit Früchten und Beeren, Strudel, süße Brötchen mit Zimt und Mohn. An Feiertagen gab es immer Kuchen – einen hohen Kuchen mit einer Füllung mit Quark, Früchten oder saurer Sahne.

Oft wurden Kompotte, Kwas, Fruchtgetränke gekocht. Trauben waren selten, aber sie machten hausgemachten Wein aus Äpfeln und Beeren.

Die Essgewohnheiten und Spezialitäten der Wolgadeutschen haben bis heute überlebt. Auch nach Jahrzehnten der Deportationen und Vertreibung backen Familien weiterhin Brot nach alten Rezepten und bereiten Brötchen, Knödel und Kuchen zu. Diese Gerichte sind nicht nur ein Symbol für Gemütlichkeit, sondern auch Teil des kulturellen Erbes geworden.

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