НОВОСТИ 01.05.2025
„Menschen zu helfen ist meine Berufung“
Die Koordinatorin für Sozialarbeit, Alina Franz, erzählte von ihrem Weg, ihrer Mission und den Herausforderungen, denen sie bei der Arbeit gegenübersteht.
Alina Franz ist Koordinatorin für Sozialarbeit beim Deutschen Humanitären Hilfsfonds. Seit 2018 widmet sie sich der Entwicklung sozialer Initiativen. Wie sie in diese Branche kam, über die Schwierigkeiten und Freuden der Arbeit, sowie über die Bedeutung der sozialen Projekte der Deutschen Stiftung erzählte sie in einem Interview.
Der Weg zum Beruf und die Arbeit der Stiftung
— Alina, erzählen Sie uns, wie Ihre Arbeit in der Stiftung begann?
—2018 kam ich in den Deutschen Humanitären Hilfsfonds und begann zunächst mit der Koordinierung sozialer Aktivitäten. Seit diesem Jahr bin ich nicht nur in der Sozialarbeit, sondern auch im administrativen Bereich tätig. Dazu gehört die Sicherstellung der Stiftungsarbeit: Organisation von Veranstaltungen, der Betrieb des Exekutivbüros, Anschaffung von Möbeln, Umzug, Nebenkosten und vieles mehr.
— Was haben Sie in den sieben Jahren Ihrer Tätigkeit in der Organisation gelernt?
— Flexibilität. Wir arbeiten mit einem Budget aus Deutschland, und es kommt vor, dass die Finanzierung verzögert wird, so müssen wir uns schnell anpassen. Die Projektarbeit erfordert eine ständige Suche nach neuen Ideen, Überprüfung und Aktualisierung bereits realisierter Projekte.
Projekte, die Leben verändern
— Welches Projekt ist Ihnen besonders lieb und wert?
— Alle unsere Initiativen sind wichtig, denn wir arbeiten mit Vertretern der Erlebnisgeneration – Menschen, die Deportation und Krieg überlebt haben. Das größte und am meisten erwartete Projekt für unsere Zielgruppe sind Lebensmittelpaketen. Es umfasst alle in Kirgisistan lebenden Vertreter der Erlebnisgeneration. Für viele ist dies nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern ein Zeichen der Aufmerksamkeit, Unterstützung und Teilhabe an ihrem Schicksal.
— Wird irgendwelche Änderungen an diesem Projekt zu erwarten?
— Im Großen und Ganzen bleibt es unverändert, seit 2019 sind die Auswahlkriterien jedoch strenger geworden. Konnten früher Arme, kinderreiche Familien, Behinderte und Menschen unterschiedlicher Nationalität Hilfe erhalten, so ist sie heute ausschließlich für ethnische Deutsche – Vertreter der Erlebnisgeneration – gedacht.
— Was gibt es dieses Jahr Neues in der Sozialarbeit?
— Wir starten ein neues Projekt zur Bildung und Wissensvermittlung. Haben wir früher humanitäre Hilfe in Form von Gütern und Produkten geleistet, wollen wir uns jetzt auf einen gesunden Lebensstil und den generationenübergreifenden Dialog fokussieren. Wir planen Veranstaltungen, bei denen Vertreter der älteren Generation Traditionen, Geschichten und Familienrezepte den jungen Menschen beibringen. Dies ist wichtig für die Bewahrung des kulturellen Erbes.
— Wann starten diese Initiativen?
— Ab dem zweiten Quartal. Wir werden drei Veranstaltungen durchführen: Pfingsten, Weihnachten und Gedenktag. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, bei dem ältere Menschen nicht nur zu Teilnehmern, sondern auch zu Moderatoren von Veranstaltungen werden und ihre Geschichten aus erster Hand erzählen.
Berufung und Herausforderungen des Berufs
— Wollten Sie schon immer in der Sozialarbeit arbeiten?
— Ich denke schon. Obwohl ich internationale Beziehungen studiert habe, stand ich irgendwann vor einer Wahl: eine soziale oder eine politische Arbeitsrichtung. Politik hat mich nicht angezogen, aber die Arbeit mit Menschen schon. Ich schloss mein Studium ab, arbeitete in einer anderen Branche, aber dann kam ich zu der Stiftung und merkte, dass es meine ist.
— Welchen Herausforderungen stehen Ihnen entgegen?
— Das schwierigste Jahr war 2020, während der Pandemie. Alle Veranstaltungen wurden abgesagt und das Budget der Stiftung musste aufgebraucht werden. Wir beschlossen, alle unsere Kräfte auf humanitäre Hilfe zu konzentrieren, aber die Belastung für die Sozialdienste war enorm. Es war körperlich und geistig schwierig, aber wir haben es geschafft.
— Was war der hellste Moment in Ihrer Arbeit?
— Davon gibt es viele. Wenn man jemandem hilft und er wirklich dankbar ist, ist das die beste Belohnung. Vor allem in Situationen, in denen medizinische Hilfe dringend benötigt wird und man alle Möglichkeiten findet, diese zu leisten. Manchmal muss man hart durchgreifen, von Kollegen sofortige Entscheidungen fordern, aber dann sieht man das Ergebnis – ein gerettetes Leben. Das ist gar nicht hoch genug zu bewerten.
Die Arbeit im sozialen Bereich ist nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Die Geschichte von Alina Frantz ist ein Beispiel dafür, wie der aufrichtige Wunsch, Menschen zu helfen, zu einer Lebensaufgabe werden kann. Soziale Arbeit ist nicht nur ein Beruf, sondern eine echte Mission, die Engagement, Geduld und die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern, erfordert.
Die Schwierigkeiten im sozialen Bereich scheinen manchmal unüberwindbar, aber dank Menschen wie Alina wird humanitäre Hilfe nicht nur zu materieller Unterstützung, sondern zu einem Akt der Menschlichkeit und der Güte. Die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Humanitären Hilfsfonds bleibt für die breite Öffentlichkeit unsichtbar, für die Adressaten ist sie jedoch von unschätzbarem Wert.
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